Ratgeber
Der Herbst ist da – die Hauptjagdsaison beginnt!
Mit dem kalendarischen Herbstanfang am 22. September beginnt die Hauptjagdsaison des Jahres. Gut ausgerüstet mit Jagdrucksack, Sitzstock und Fernglas geht es voller Vorfreude wieder in den Wald. Im letzten Jahr wurden vor allem Rehwild, Wildtauben und Wildenten gejagt. 2017 steht die Populationen des Rehwilds und der Wildschweine wieder verstärkt im Fokus. Diese Wildtiere konnten sich dank genügend Lebensraum und Nahrung noch stärker vermehren als in den letzten Jahren.
Die Bewegungsjagd
Traditionell beginnen zum Herbst hin wieder die Bewegungsjagden. Auch genannt Treib- oder Drückjagd. Der Wald wird dabei großflächig und über mehrere Stunden hinweg durchkämmt. Besonders die Begleitung durch einen gut ausgebildeten Jagdhund und die Verwendung sehr guten Jagdequipments lassen die Bewegungsjagden Jahr für Jahr zu einem Highlight werden. Durch die große Gruppe und das konstante “Drücken” in eine Richtung werden die Tiere unruhig und zur Bewegung animiert. Uns Jägern und Jägerinnen ist es so möglich die Tiere genauestens zu beobachten. Es werden Alter, Geschlecht und der Zustand der einzelnen Wildtiere überprüft, bevor ein Schuss platziert wird.
Mithilfe der Bewegungsjagden wird jährlich ein Großteil der staatlichen Abschusspläne erfüllt. Es ermöglicht ein effektives Eingreifen in den Wildbestand. Das übergeordnete Ziel dabei ist es hohe Schäden in der Land- und Forstwirtschaft vorzubeugen und die Population der Wildtiere konstant zu halten. In Deutschland kann sich das Wild aufgrund der Nahrungssituation schnell und gut vermehren, was eine Kontrolle der Population durch uns JägerInnen umso wichtiger macht.
Ein weiterer Zweck der Bewegungsjagd ist es tierschutzgerecht hochwertiges Wildfleisch zu produzieren. Die gejagten Tiere können als hochqualitatives Nahrungsmittel aus nachhaltiger Nutzung weiter in der Wertstoffkette verarbeitet werden.
Farbe bekennen bei der Jagd
Während der Jagd ist die Sicherheit aller Beteiligten sowie anderen Waldbesuchern immer von höchster Bedeutung. Um sich also gegenseitig schnell erkennen zu können, wird das Tragen der Farben rot und orange (oder anderer Signalfarben) bei der Bewegungsjagd vorgeschrieben. Rot und orange sind für das menschliche Auge klar sichtbare Signalfarben – also eigentlich für die Jagd ungeeignet . Die Wildtiere nehmen diese Farben jedoch anders wahr. Im Auge der meisten Tiere fehlen die sogenannten Zapfen zur Wahrnehmung und Verarbeitung des gesamten rötlichen Farbspektrums. Aufgrunddessen werden die Farben orange und rot von den Tieren als grünlich oder gelblich wahrgenommen.
Revier Rundgang im Herbst
Doch mit dem Herbst beginnt nicht nur die Zeit der Bewegungsjagd. Auch andere Dinge fallen beim herbstlichen Revierrundgang ins Auge. Der Wald selbst erstrahlt von rot über goldgelb bis hin zu dunkelgrün. Das Fallen der Blätter kündigt den Herbst an. Der Boden wird durch das Laub vor Frost geschützt und bietet so vielen Kleintieren Schutz während des kalten Winters. Das Laub, abgebrochene Äste sowie abgefaulte Bäume werden mit der Zeit auf dem Boden des Waldes von Kleinstlebewesen zersetzt. Durch diesen Naturkreislauf bildet sich wertvoller Humus, aus dem wieder neues Leben entstehen kann. Zugvögel wie Waldschnepfen, Kraniche und Turteltauben finden sich derweil immer seltener in den Baumwipfeln. Diese ziehen, im Gegensatz zu uns Jägern, zur kalten Jahreszeit Richtung Süden.
Wir freuen uns auf den Herbst und den Beginn der Hauptjagdzeit!
Wir wünschen Ihnen eine erfolgreiche Jagd! Ihre Famile Aldekamp.
Waidmansheil.
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